Herausragende digitale Inszenierung: David Bösch, Patrick Bannwart & Falco Herold
David Bösch, Patrick Bannwart und Falco Herold erhielten den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares 2021 in der Kategorie "Herausragende digitale Inszenierung" für "Weisse Rose" in der Staatsoper Hamburg.
Welch` ein Glücksfall! Aus dem der Pandemie geschuldeten Notfallprogramm der Staatsoper erwuchs ein zukunftsweisendes neues Format, das hoffentlich auch neue Zuschauerschichten, vor allem junge, erschlossen hat. Die Kammeroper „WEISSE ROSE“ des Komponisten Udo Zimmermann, uraufgeführt vor 35 Jahren am selben Ort, hatte ihr Comeback anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl am 9. Mai nun gänzlich anders, als Graphic Opera, ein filmisches Gesamtkunstwerk, das auf ARTE gesendet wurde. Unter der Regie von David Bösch und Dirigat von Nicolas André entstand ein faszinierender medialer Mix digitaler Ästhetik aus erschütterndem Musikdrama, puristisch überzeugenden Bühnenbild/Kostüm (Patrick Bannwart), wunderbar handgezeichneter Animation (Falko Herold) und sensibler Filmkunst (Kamera: Matthias Wittkuhn). Frei von einer realistischen Handlung verdeutlicht das Werk die Gefühle, Erinnerungen und Zweifel der beiden Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime in den letzten Stunden vor ihrer Hinrichtung. Für das Geschwisterpaar Sophie und Hans Scholl standen mit der Sopranistin Marie-Dominique Ryckmanns und dem Bariton Michael Fischer zwei junge Charaktersänger*in zur Verfügung, die in ihren klaustrophobisch engen Zellen jeden Ton der 12 Instrumentalisten mit berstender gesanglichen wie darstellerischen Intensität füllten. Texteinblendungen und Bildanspielungen rahmten die Gedanken- und Seelenwelt der Protagonisten. Insbesondere die schwarz-weißen Scherenschnitte, das Stilmittel dieser Graphic Opera, zur Symbolisierung der Nazigreuel erweiterten die lose Handlung und schufen eine bedrohliche surreale Bildwelt, die das psychologische Spiel in den historischen Kontext einbettete und trotzdem ganz gegenwärtig wirkte. Der Film kreierte eine Mehrdimensionalität und Dichte, die auf einer analogen Bühne so gar nicht hätte entstehen können. Das Erstaunliche: Proben- und Drehort war ausschließlich die Raumbühne der opera stabile. Ein „Making of“ bietet über den Produktionsprozess erhellende Einblicke.
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