Schauspiel
33 Variationen auf Haydns Schädel
Deutsch von György Buda
Regie: Viktor Bodo
Diese kuriose und wahre Begebenheit nimmt Péter Esterházy, ein Nachfahre der obig erwähnten Adelsfamilie, zum Anlass für seinen postdramatischen Theatertext, um darin gründlich abzurechnen mit Hochkultur, Star-Gewese und Geniekult. Die von feiner, warmherziger Ironie und kluger Gegenwarts-Reflexion gezeichneten Variationen folgen keiner streng linearen Dramaturgie, sondern fügen Momentaufnahmen und Zitate, Geistesblitze und Assoziationen, Fragmente und Fundstücke zu einer losen Szenenfolge zusammen – gepaart mit spielerischem Witz. Péter Esterházy zählt zu den bedeutendsten ungarischen Autoren der Gegenwart. Seine Bücher wurden in 27 Sprachen übersetzt und er erhielt mehr als 60 internationale Auszeichnungen. Der 2016 verstorbene Schriftsteller wurde vor allem durch sein Opus magnum »Harmonia Caelestis« einem breiten Publikum bekannt.
Péter Esterházy wollte amüsieren, anregen, phantasieren, philosophieren und vor allem „politisch inkorrekt“ laut denken dürfen. Das brachte ihm den Zorn des rechtsnationalen Regimes von Orban ein, und er wurde bald aus allen Lehrplänen Ungarns gestrichen. Demgegenüber wird der ungarische Regisseur Viktor Bodo, der sich als Dozent der Theaterakademie in Budapest der Protestbewegung #freeSFZE gegen die „kulturnationale“ Übernahme von Orbans Regierung angeschlossen hat, Péter Esterházy am Deutschen SchauSpielHaus eine Bühne bieten und die groteske Revue dieses neu zu entdeckenden Theaterautors zur deutschsprachigen Erstaufführung bringen.
Fotos: Thomas Aurin
Besetzung
- Es spielen: : Lina Beckmann
- Es spielen: : Josefine Israel
- Es spielen: : Ute Hannig
- Es spielen: : Jan-Peter Kampwirth
- Es spielen: : Christoph Jöde
- Es spielen: : Samuel Weiss
- 1. Violine: : Elina Medjanika
- 1. Violine: : Camilla Busemann
- 2. Violine: : Kalliopi Rizou
- Bratsche: : Christian Marshall
- Cello: : Michael Heupel
- Trompete: : Fedor Piliavskii
- Klavier: : Klaus von Heydenaber
- Regie: : Viktor Bodo
- Bühne: : Zita Schnabel
- Kostüme: : Fruzsina Nagy
- Licht: : Andreas Juchheim
- Musik: : Klaus von Heydenaber
- Sounddesign: : Gábor Keresztes
- Dramaturgie: : Ralf Fiedler
- Dramaturgie: : Anna Veress
Fr 26.11.21 - 19:30 Uhr
Deutsches Schauspielhaus in Hamburg-MalerSaal
Deutschsprachige Erstaufführung Premiere 2G-Vorstellung