Wie der Name suggeriert, ist die Tankstelle Ort des Geschehens. Hier treffen sich die Nachtschwärmer. Und es ist ein besonderer Abend, der da allerlei Volk – in diesem Fall die Punkerin, den arbeitslosen Seemann, den Philosophieprofessor, den jungen Rapper, die aus dem Augustinum entlaufene Seniorin samt der sie suchenden polnischen Altenpflegerin, der Betrunkene von der Weihnachtsmannvermittlung, die Prostituierte, die Investment-Bankerin oder gar ein Eisbär – in ihrer Tristesse vereint: Der Heilige Abend. Zeit einzukehren, das Jahr Revue passieren zu lassen. Selten sind die Menschen in ihren Gefühlen so ungeschützt wie in diesen Stunden. Die alten Rituale helfen da über manche Verwirrung hinweg. Was die Figuren zu sagen haben, singen, flüstern oder schreien sie sich von der Seele – wie immer bei Wittenbrink mit Musik. In der Konfrontation der Lieder vom Volks- oder Kirchen- über das Kunstlied bis zum Rocksong oder Schlager entstehen Dialoge, Situationen und am Ende eine ganze Geschichte. Jedes Lied ist ein kleiner Monolog, der das Innerste nach außen kehrt, immer wieder unterbrochen und aufgefangen von kunstvollen Ensembles, in denen sich die Akteure über die Musik plötzlich näher kommen.
Mit: Victoria Fleer, Peter Franke, George Meyer-Goll, Marion Martienzen, Tim Koller, Erik Schäffler/ Rolf Claussen, Anne Weber
Regie: Franz Wittenbrink |Bühne: Raimund Bauer|Kostüme: Nini von Selzam | Musikalische Leitung: Franz Wittenbrink / Matthias Stötzel
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